Bei nachmittäglichen Kaffeerunden oder abendlichen Stammtischrunden hört man oft: "Wir wollen ja eh spenden, aber wer weiß ob das Geld auch wirklich ankommt?" Viele Spenden dann lieber gleich gar nichts, denn die milden Gaben könnten ja irgendwo verschwinden. Spätestens seit heute wissen wir, dass es in Österreich viele arme Menschen und vor allem arme Kinder gibt. 87.000 Kinder sind von Armut direkt betroffen. Zusätzlich sind noch 227.000 Kinder armutsgefährdet, insgesamt sind in Österreich 467.000 Menschen von Armut bedroht (Zahlen kann man nachlesen auf:
http://www.armutskonferenz.at/daten_sozialbericht_0304.pdf oder
http://www.caritas.at/download/ZT_3_03_screen.pdf). Jetzt könnte man also das Geld für Mitbürger geben, denen es nicht so gut geht. Vielleicht kennt man auch den einen oder anderen der Hilfe braucht. Betroffene zeigen jedoch ihre Not nicht offen. Sie ziehen sich meist zurück oder brechen Kontakte ab, denn in der Leistungsgesellschaft sind Arme out (In den letzten 600 Jahren waren vor allem Waisen, Alleinerzieherinnen oder Großfamilien immer wieder von Armut betroffen. Es hat sich also im Vergleich zur Gegenwart nicht viel geändert.). Vielleicht ist das der Grund warum die ehemalige Freundin schon zu lange nicht mehr beim Friseur war, oder die Kinder keine neuen Hosen für den Schulbeginn bekommen haben? Vor diesem Abseits gibt es keinen 100% Schutz. Es kann jedem/r passieren. Vielleicht hat man ja beim nächsten Bankbesuch Zeit was gegen Armut zu tun. Zusätzlich bringt jemanden zu helfen ein gutes Gefühl. Übrigens der Gründer des Vinzidorfes in Graz, Pfarrer Wolfgang Pucher, erhielt den Austria Award für Humanitäres. Jemanden zu helfen bringt also auch noch Anerkennung. Was spricht also noch dagegen z.B. mal eine Straßenzeitung zu kaufen, oder einem "Bettler" einen Euro zu geben?
frawie - 28. Okt, 20:55